Entdecken Sie Fontaine-de-Vaucluse, ein typisches Dorf im Luberon. Hier entspringt die berühmte Quelle der Sorgue. Diesem Ort verdankt das Departement Vaucluse seinen Namen.
Die Quelle der Sorgue ist die wasserreichste von ganz Europa. Diese geologische Besonderheit war lange Zeit für die Menschen ein Rätsel. Die aus dem Untergrund hervorströmende Quelle zieht immer große Menschenmengen an, besonders im Frühjahr, wenn die sprudelnden Wassermassen ein Schauspiel von seltener Intensität bieten. Die Schönheit dieses sorgfältig geschützten Naturwunders hat Dichter wie Petrarca, Boccace, Chateaubriand, Mistral und Char in ihren Bann gezogen.
Zahlreiche Spuren der ruhmreichen Vergangenheit dieses Dorfes, wie die Überreste des Schlosses der Bischöfe von Cavaillon (12. Jahrhundert), verzaubern die Besucher. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche St. Véran-Sainte Marie wurde auf den Ruinen eines heidnischen Tempels errichtet. Sie ist dem Heiligen gewidmet, der einer Legende nach die Gegend von einem furchterregenden Monster namens Couloubre befreite. Im Zentrum des Dorfes steht eine 1804 errichtete Säule zum Gedenken an den 500. Geburtstag von Petrarch. Das Dorf war zu jener Zeit das Ziel einer literarischen und romantischen Pilgerreise, welche die größten Talente der französischen Literatur wie Lamartine, Chateaubriand, Stendhal und Georges Sand anzog. Ein wenig entfernt davon erinnern die Überreste eines römischen Kanals an die lebenswichtige Bedeutung des Ortes für die Bewässerung der angrenzenden landwirtschaftlichen Region. Die Papierindustrie zieht auch heute noch viele Neugierige an, aber man kommt auch nach Fontaine-de-Vaucluse, um das vielfältige Können der Handwerker in vielen Bereichen zu entdecken, wie z. B. gesponnenes Glas und Kristall, Holzkunst, Töpferei, Schmuckherstellung, Messerschmiedekunst, Lederverarbeitung und Glasmalerei.
Im Musée-Bibliothèque François Pétrarque am linken Ufer der Sorgue entdecken die Besucher das Werk des berühmten italienischen Renaissancedichters und -humanisten, das in Resonanz mit dem Werk eines anderen großen Poeten steht, René Char, der im nahe gelegenen L'Isle-sur-la-Sorgue zur Welt kam. Und dann gibt es auch das Musée d’Histoire Jean Garcin: 1939-45. Der Ruf der Freiheit erinnert an das Alltagsleben der Bewohner der Vaucluse während der Besatzungszeit und vermittelt gleichzeitig eine humanistische Botschaft von universeller Bedeutung.
Fontaine-de-Vaucluse, das alte Vallis Clausa (geschlossenes Tal), ist als Wiege der Vaucluse ein geschichtsträchtiger Ort, der die Erinnerung an Petrarca mit den Spuren einer eng mit dem Fluss verbundenen kulturhistorischen Industrietätigkeit vereint.